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10.09.2023 | LAUSITZ FESTIVAL - Philosophisches Symposium

Lausitz Labor: Philosophisches Symposium
Sparte: Gespräch // EINTRITT FREI

»Hereinforderung«, das Inspirationswort des Lausitz Festivals 2023, dient dem Lausitz Labor als Ausgangspunkt für Vorträge und Diskussionen. Im gesellschaftlichen Miteinander fordern Gerechtigkeit oder Gesetz mitunter Rache oder Gehorsam, aber manchmal ist es auch das Leben selbst, das von uns Menschen etwas fordert, zum Beispiel die Bereitschaft zu improvisieren und umzudenken, wie es viele Lausitzer:innen aktuell erleben. Doch was als Forderung an uns herantritt, muss nicht per se Unterwerfung oder Zwang bedeuten. Wo wir als denkende und fühlende Wesen respektvoll angesprochen und einbezogen werden, eben hereingefordert statt herausgefordert, können wir auch positiv motiviert und auf engagierte Weise für Neues einstehen und verbindlich werden. Lausitz Labor lädt an drei aufeinanderfolgenden Tagen international ausgewiesene Spezialist:innen aus den Bereichen Philosophie, Soziologie, Recht, Literatur, Kunst- und Kulturwissenschaften zu einem Symposium in die Lausitz ein. Anhand einzelner Aspekte ausgewählter Kunstwerke des Festivals werden Themenkomplexe verhandelt und dabei die Wechselwirkung von Kunst und Gesellschaft reflektiert: Welche Art von Wirkungskraft und Kritik kann von Kunstwerken ausgehen? Wie formuliert und verhandelt Kunst grundlegende Normen und Ideale von Freiheit, Liebe und Gerechtigkeit? Auf welche Weise spielen Liebe, Treue und Verrat in neue Formen des Politischen hinein.? Wie verhalten sich Demokratie, Recht und Freiheit zueinander? Ist Liebe käuflich? Wo endet Glück und beginnt Gewalt? Was lehrt uns die Kunst über Irrtum, Wahrheit und Hoffnung? Was bedeutet es, den Herausforderungen der Realität als Kollektiv und nicht (nur) als Individuum zu begegnen? Die am Freitag stattfindenden Panels nehmen das auf dem Festival laufende Theaterstück »Der Kaufmann von Venedig« von William Shakespeare als Inspiration. Dabei wird unter anderem nachgedacht über die Gewaltförmigkeit von Ökonomie, die Verbindlichkeit von Geld und Recht – und nicht zuletzt über Logiken und Effekte von religiösem Hass und Antisemitismus. Die am Samstag stattfindenden Vorträge und das Panel sind zum einen vom Text »Ecce homo« von Friedrich Nietzsche inspiriert, zum anderen von Bernd Alois Zimmermanns »Ekklesiastische Aktion«. Darin geht es anhand von Bibelpassagen des Prediger Salomo um den Machtmissbrauch der Kirche und von Passagen aus Fjodor Dostojewskis Roman »Die Brüder Karamasow« konkret um die Figur des Großinquisitors, der den wiederauferstandenen Jesus Christus ein weiteres Mal vertreibt. Theorie-Impulse erweitern diesen Themenkomplex um die Frage nach der (In-)Stabilität von Ordnungen und der Aufsprengung durch Wandel, die zu rigiden Verteidigungsstrategien führen. Am Sonntag beziehen sich die Vorträge und das Panel auf Motive aus der Oper »Julie« von Philippe Boesmans nach August Strindbergs »Fräulein Julie«. Gibt es einen Zusammenhang zwischen Medienabhängigkeit und dem Begehren nach Liebe und Glück? Welche Rolle spielen Affekte in der Bildung sozialer, politischer Gemeinschaften?

Kuration und Moderation: Christoph Menke, Christiane Voss, Lars Dreiucker, Fulvia Modica


Sonntag 10.09.
Programmbezug: Boesmans’ und Strindbergs »Julie«

10:00–11:00 Uhr Vortrag 1: Oper und Liebe – Liebe als Befreiung
Vortrag: Barbara Vinken

11:30–12:30 Uhr Vortrag 2: Liebe und Glück – Macht der Liebe
Vortrag: Robert Pfaller

14:00–15:00 Uhr Vortrag 3: Liebe und Kollektivität – Kraft der Affekte
Vortrag: Peter Trawny

15:30–17:00 Uhr Panel: Affektive Freiheiten – Freiheit der Affekte
Mitwirkende: Barbara Vinken, Robert Pfaller, Peter Trawny



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